Führung durch Achtsamkeit und Wertschätzung

Die Menschen sind es, die in einer Organisation Kultur entstehen lassen. Auf welche Art und Weise wird miteinander gearbeitet? Wie motiviert wird Verantwortung für die eigene Organisation übernommen? Die Fragen haben viel damit zu tun, wie jeder einzelne Mitarbeiter und jede einzelne Mitarbeiterin von der Führung und dem gesamten Team wahrgenommen wird. Vor allem der Führungsperson kommt entscheidende Vorbildwirkung in Achtsamkeit und Wertschätzung zu.

Incentives und Konkurrenzdenken erzeugen möglicherweise einige Spitzenkräfte im System, aber auch etliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, denen  das Wasser bis zum Hals steht und die sich nicht als wertvoll empfinden. Dieses Gefühl erzeugt Frustration und führt oftmals in innere Emigration oder in den Widerstand. Jedenfalls ziehen sich Menschen auf ihre Kernbereiche zurück und sind nicht an mehr interessiert. Schon gar nicht daran, mit Begeisterung am Wachstum zu arbeiten.

Dabei geht es weniger darum einen “Kuschelkurs” zu fahren oder eine “Wohlfühloase” zu erzeugen, sondern mehr um eine tägliche Kultur der Achtsamkeit, Wertschätzung und Unterstützung. Als Führungsperson, sprich Kapitän des Schiffes, ist es wichtig, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit all ihren Fähigkeiten wahrzunehmen, und sie gemäß derer entsprechend kreativ einzubinden. Meiner Mannschaft die Mitgestaltung zu ermöglichen, heißt nicht meine Macht abzugeben, sondern im Gegenteil. Der Kapitän führt mit Vertrauen und steigt im Ansehen.

Zudem bringen Mitglieder  der Mannschaft ebenso wichtige persönliche Kompetenzen mit. Einige werden ihre soft-skills vor allem in der Pflege der Gemeinschaft einbringen, andere haben einen guten Blick auf die Gesamtheit, manche sind gut darin, Abläufe effizienter zu gestalten, manche sind als Mentoren für junge Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bestens geeignet. Und nicht zuletzt werden Sie Opinionleader haben, auf deren Unterstützung Sie keinesfalls verzichten sollten.

Narzistisches Verhalten wird Führungskräften oft unterstellt. Meines Erachtens ist diese Eigenschaft das letzte, was eine gute Führungsperson haben soll. Vielmehr geht es um Menschlichkeit und ständige Selbstreflexion. Als Führungsperson sind Sie, wie gesagt, Vorbild in Wahrnehmung und Wertschätzung. Das ist zugegeben nicht immer leicht.