Leadership und Selbstfürsorge 3

Auf knapp 1000 Meter Seehöhe im Nationalpark Hohe Tauern, am persönlichen Ursprung, stellen sich mir vor allem die Fragen: Entscheide ich selbst als Führungsperson, wer ich bin? Bin ich am Ende wirklich, was ich bin?

Goethe weiß darauf die Antwort:”Du bist am Ende, was du bist!”

Und trotzdem bleiben die Fragen. Was macht die Führungsposition aus dem Menschen? Wie verändert die Funktion den Menschen, oder wie verändert sich der Mensch durch die Funktion? Haben meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mich verändert? Haben sie mich durch ihre Erwartungshaltungen verändert? Habe ich mich durch die Aufgaben verändert?

Wenn Sie  als Führungsperson sich trauen, diese Fragen zu stellen, sind Sie mitten im Thema der Selbstfürsorge. Jeder Mensch hat eigene Erwartungen an sich selbst. Menschen möchten mutig, erfolgreich, lösungsorientiert, menschlich, beliebt usw. sein. und so von anderen wahrgenommen werden. Doch manchmal verlangt die Position andere Eigenschaften und manchmal wird man von anderen anders wahrgenommen. Da fallen dann Attribute wie: eitel, unzugänglich, unnahbar, überheblich. Vor allem dann, wenn die Menschen um einen herum nicht den Gesamtüberblick über das Geschehen haben. Das auszuhalten ist manchmal schwierig. Noch dazu, weil die Führungsposition bei aller shared leadership doch immer und in jedem System Einsamkeitscharakter aufweist.

Veränderung per se ist weder gut noch schlecht, erst was die (Führungs-)Person für sich selbst daraus macht und wie sie sich in der Selbst- und Fremdreflexion wahrnimmt, bestimmt die Richtung.

Aus der Perspektive der Selbstfürsorge geht es jedenfalls darum, die Veränderungen an sich selber wahrzunehmen und zu entscheiden, ob sie zu einem passen oder eben nicht. Für sich selbst gut zu sorgen, bedeutet damit, sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren, und durchaus Selbstmitleid (obwohl kulturell und gesellschaftlich verpönt) zuzulassen. Vor allem dort, wo Sie als Führungperson gezwungen sind, eine Rolle zu spielen, die Ihnen so gar nicht liegt. Das jedenfalls lernt jede Führungsperson, manchmal sehr schmerzhaft, doch es liegt an Ihnen, sich nicht dorthin zu verändern.

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