Die persönliche Leadershipfrage

Als Führungsperson sind Sie – Ihre eigene Organisation betreffend – immer in der Leadership , aber wie steht’s mit der persönlichen Leadership?

Klarerweise sind Sie täglich auch in Ihrer persönlichen Leadership: Sie sind Vorbild, üben sich in Selbstdisziplin, treffen wohl überlegte Entscheidungen für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für Ihre gesamte Organisation. Und, wenn die Arbeit vorbei ist, zumindest auf dem Papier, sollte es Ihnen möglichst rasch gelingen, in die persönliche Leadership, also nur für sich selbst, zu kommen. Sie streifen den Mantel der Funktion ab, legen sich das Mäntelchen der persönlichen Leadership an, und fertig! Nicht?!?

Sie sind gedanklich noch immer bei der Arbeit? Manchmal verfolgen Sie Gedanken bis in den wohlverdienten Schlaf? Sie empfinden dieses Nicht-Abschalten-Können als Bedrohung? Alle sagen, dass es unbedingt eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit geben muss? Dass Arbeit und Freizeit in Balance sein müssen, weil Arbeit Energie raubt und Freizeit Energie gibt? Weil es nur ein Entweder-Oder geben kann? Klingt wirklich bedrohlich!

Warum sich aber nicht einen eigenen, ganz persönlichen Zugang zu seiner Leadership schaffen? Warum eigentlich nicht, ganz im Sinne der Salutogenese ein Sowohl-als-auch-Denken zu lassen?

Gesetzt den Fall, die Arbeit nimmt nicht nur Energie, sondern sie gibt Ihnen auch viel: Sie kommen in einen (gesunden) Flow, das, was Sie tun, macht Ihnen Spaß. Sie betrachten Ihre Arbeit als Teil Ihres persönlichen großen Ganzen. Aus Ihrer Arbeit ziehen Sie genauso Energie. Sie freuen sich nicht schon am Montag auf das Wochenende, um dann wieder Energie tanken zu können. Sie haben sich Ihre Neugier erhalten, was die Woche wohl an Interessantem und an wunderbaren Begegnungen so bringen mag. Sie nehmen diesen Teil Ihres Lebens als Bereicherung wahr und als Möglichkeit, sich selbst weiterzuentwickeln. Sie freuen sich darüber, gestalten zu können, und dass Ihnen Menschen großes Vertrauen entgegenbringen.

Was ist also, wenn Sie in Ihrer persönlichen Leadership die Entscheidung treffen, die Dinge anders zu sehen?