Leadership braucht Support
“Was, du brauchst Support?!” “Ja, natürlich. Ich bin nicht krank, ich mag es nur, mich mit jemandem von außen auszutauschen. Allein beim darüber Sprechen, sortiere ich meine Gedanken, und das in einem geschützten Rahmen.”
Vielen Führungskräften fällt es nach wie vor schwer, sich diese Art von Support zu holen, sich zu öffnen und sich die richtigen Fragen stellen zu lassen. Woran das liegt? Eine komplexe Angelegenheit.
Führungspersonen sind gewöhnlich, und oftmals leider zu Recht, sehr vorsichtig, wenn es darum geht, etwas von sich selbst preis zu geben. Immerhin könnten solche Preisgaben irgendwann gegen sie selbst verwendet werden. Das soll ja vorkommen. Ein wesentlicher Charakterzug von Ihnen, als Führungsperson, ist Ihre Vorsicht und Umsicht. Europäischen Führungspersonen wird das im Übrigen mehr nachgesagt als US-amerikanischen… Wo auch immer die Gründe dafür liegen.
Zudem sind es die Erwartungen, die Führungspersonen an sich selbst haben bzw. die sie von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu spüren glauben oder spüren. Eine Führungsperson ist stark, sie braucht keinen Support, sie schafft das locker alleine. Nur in inhaltlichen Fragen der Organisation holt sie sich möglicherweise ExpertInnen. Aber doch nicht in den eigenen Softskills. Was wäre das für eine Signal! Ein Zeichen für Schwäche? Zu wenig Vertrauen in sich selbst? Welch Imageschaden!
Und daraus folgt, all die Dinge, die einen belasten, kränken, beunruhigen, freuen, verunsichern, begeistern, neugierig machen etc., mit sich selbst und seinem inneren Team auszumachen. Das ist nicht nur schade.
Was man/frau sich selbst vorenthält? Zu allererst einmal die Möglichkeit, einen anderen Zugang zu dem zu finden, was einen gerade beschäftigt. Daneben für sich eine erweiterte Sicht auf die anstehenden und vergangenen Gegebenheiten zu erlangen. Sich einmal das Problem “von der Seele” zu reden. Durch das Gespräch für sich selbst eine Struktur von komplexen Problemen zu gestalten. Fragen gestellt zu bekommen, die nicht auf dem eigenen Radar sind und waren. Und last, but not least, sich selbst weiterentwickeln zu können.