Leadership ist Menschenführung

Beinahe täglich stelle ich mir in meiner Organisation die Frage: “Bin ich persönlich in Leadership – in Menschenführung, oder bin ich nur mehr im Management?” Nicht immer ist die Grenze zwischen Leadership und Management klar erkennbar (siehe einen früheren Blog). In einer Organisation, in der es weder Kennzahlen, Gewinnzahlen, noch finanzielle Incentives oder Aufstiegs- bzw. Karrieremöglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt, kann es nur um Menschenführung gehen. Schulen sind schon lange keine geschützten Werkstätten und Elfenbeintürme mehr. Externe und interne Evaluationen, Entwicklungspläne, Qualitätsstandards, Beschwerden und Kritik von allen Seiten machen es oft schwierig, bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Motivation zu fördern. Die Motivation, die sie brauchen, um ihre Arbeit und ihren Auftrag im Sinne ihrer “Kundschaft” und ihrer Stakeholder zu erfüllen.

Um den Boden für motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bereiten (ich halte es mit Reinhard Sprenger – nomen est omen – Motivation kann nicht erzeugt oder gar befohlen werden), sind Beziehung und Vorbild wichtige Schlagwörter.

Im Gespräch sein, wahrnehmen, Beachtung schenken, Interesse zeigen, achtsam sein, wertschätzen und Vieles mehr sind die täglichen Facetten von Beziehung. Das gelingt nicht immer und manchmal zu wenig, vor allem, wenn Managementaufgaben die Aufmerksamkeit überlagern, oder die Zeit in Anspruch nehmen. Was zu beiden Seiten Frustration erzeugen kann. Die Balance zwischen Management und Leadership ist möglicherweise nicht in jeder Organisation gleich gewichtet, dort, wo positive Beziehung gelebt wird, ist jedenfalls auch Motivation spürbar.  Und nicht zuletzt beweisen viele Studien, dass dort, wo positive Beziehung herrscht, besser gelernt wird.

Die Vorbildungwirkung ist ein weiteres Schlagwort zur Förderung der Motivation. Vorbild zu sein, ist eine Haltung. Eine Entscheidung, die man selber trifft. Es soll ja auch Führungspersonen geben, die “Wasser predigen und Wein trinken”… Vorbild zu sein, ist also eine Entscheidung aus der eigenen, intrinsischen Motivation heraus. Auch das verträgt keinen Imperativ. Vorbild sein bedeutet Selbstdisziplin und Energieaufwand.

 

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