Leadership Motor
Trifft das Bild des Motors wirklich die komplexe Aufgabe von Leadership?
Der Motor meines Schiffes zu sein, war für mich vor und in meiner ersten Zeit als Führungsperson beeindruckend und nachvollziehbar. Aber nach einigen Jahren in der Führungsposition hat dieses Bild Bedrohlichkeit erlangt.
Klar, Sie halten mit Ihrer Leadership und Ihrer Vision, das Schiff in Bewegung. Sie setzen sich in Bewegung und damit bewegen Sie die Menschen und die Organisation. Natürlich halten Sie Entwicklungen am Laufen und haben den Überblick, das verlangt volle Batterien.
Ein Motor gibt aber keine Richtung vor. Ohne Steuerung bewegt er sich nur – ob geradeaus, im Kreis oder am Stand. Zudem läuft ein Motor nicht von selbst, nicht in alle Ewigkeit. Früher oder später geht ihm der Treibstoff aus oder die Batterien sind leer.
Also gilt es zwei Dinge näher zu betrachten: Einerseits das Bild der Leadership und andererseits die “Nährung” in der Leadership, damit die Batterien nicht leer werden.
Mein Bild von Leadership ist nun das eines Kapitäns, nicht eines angetriebenen Motors, der läuft und läuft. Die Aufgaben eines Kapitäns sind: auf der Brücke zu stehen, den Überblick zu behalten, mit seinen Entscheidungen Aktionen anzustoßen, den Motor richtig einzusetzen, die Mannschaft im Auge zu behalten und Bindeglied zwischen ihnen und der Organisation als Gesamtes zu sein. Manchmal, aber nur manchmal muss der Kapitän selber Hand anlegen. Das bedeutet nicht, dass der Kapitän des Schiffes untätig umher schreitet. Es bedeutet lediglich, dass er jeden Tag und in jeder Situation entscheidet, ob eine bestimmte Angelegenheit seine Aufgabe ist oder nicht. Ob diese Aufgabe nicht jemand erledigen kann, der besser dafür geeignet ist. Und dass es seine vorrangige Aufgabe ist, zu überblicken und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Jedes Mitglied der Mannschaft ist ein Bauteil, so wie jedes Teil des Schiffes. Zusammen ergibt sich das große Ganze. Sie als Kapitän sind Bauteil und Baumeister. Das bedeutet Leadership.
Wie Sie Ihre Leadership nähren können, ist eine andere Bloggeschichte…