Leadership und Erkenntnisse
Sie, als Führungsperson, lernen jeden Tag in Ihrer Rolle dazu und gewinnen in Ihrer Reflexion jeden Tag Erkenntnisse. Sie filtern automatisch, welche Erkenntnisse von Nutzen und welche zu vernachlässigen sind. Neben denen der beruflichen Profession sind es vor allem die Erkenntnisse über die Menschen, mit denen Sie es täglich zu tun haben. Wie schon mehrmals im Blog erwähnt: “Es menschelt.” Noch (!?) sind es die Menschen, die eine Organisation ausmachen, obwohl künstliche Intelligenzen auf dem Vormarsch sind.
Persönlichkeitsmodelle (DISG, Enneagramm, MBTI, Reiss-Profile, Humm, etc.) versuchen die Menschen und ihre Persönlichkeiten in Struktur und Erklärung zu bringen. Modelle neigen dazu, Menschen zu schubladisieren und gewisse Verhaltensweisen zu erwarten bzw. vorherzusagen. Doch es sind nur Modelle. Die Praxis zeigt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft sehr viel komplexer handeln, als dies im Modell abbildbar ist. Auch Sie selbst sind davon nicht ausgenommen.
Eine meiner großen Erkenntnisse als Führungsperson ist es, dass es Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter gibt, die ihre Energie vor allem aus der Opfer- und Beschwerderolle ziehen. Grundsätzlich ist für diesen Typus alles schlecht und mit Misstrauen zu beäugen, was “von oben” kommt. Sie können sich noch so sehr bemühen, diesem Typus werden Sie nicht gerecht werden können. Wenn er/sie nicht in dieser Rolle wäre, würde ihm/ihr wohl die tägliche Dosis an Lebens- und Arbeitsenergie abhanden kommen. Aber das ist nur eine Theorie und nicht einmal bewiesen. Fakt ist, es gibt diese Nörgler, Besserwisser, Widerständler,… und das ist gut so. Sie sind es, die Sie auf der Hut sein lassen. Die möglicherweise Risse im System aufzeigen, noch bevor es Brüche werden. Und es ist auch nicht Ihre Aufgabe, Ihnen das Leben angenehmer zu machen, oder sie psychologisch zu analysieren.
Wichtig ist nur, dass Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als nützliche “Omegas” sehen und sich nicht von ihnen treiben lassen, sondern mit Humor und Gelassenheit auf ihr negatives Handeln reagieren. Zugegeben, das fällt manchmal schwer…